Rezensionen zu: Der Weltenbefreier (Tybay 4)

Der Weltenbefreier (Tybay 4)
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Datum: 03.05.2020

Autor: Petra B.

Bewertung:


Rezensionen zu: Der Weltenbefreier (Tybay 4)

Mit Hilfe der Druiden gelang es vielen Menschen, nach dem Ende des Goldenen Reiches, auf andere Planeten zu entfliehen. Während in Tybay Magie seit dem Ende des Krieges verpönt war, erstarkte die Macht der Druiden auf den anderen Welten und sie wurden, als Berater des Hochkönigs, sehr mächtig. Dieser herrscht über vier Planeten. Una, Logrotha, Koglan und Agnata beugten sich der Macht des Hochkönigs und der Druiden eher wiederwillig aber sie hatten keine andere Wahl. Nun greift Hochkönig Trevor nach Tybay und auch die Menschen dort haben den Eroberern kaum etwas entgegenzusetzen. Neben der Magie der Druiden verfügt das Heer noch über Zeros, die, ähnlich wie Drachen, Feuer speien und somit das Land durch einen Atemstoß verheeren können.
Jamie kapituliert, um das Land und seine Bewohner zu schützen, doch insgeheim bildet sich Widerstand gegen die brutalen Eroberer und die Göttin steht auf Seiten des jungen Königs.

Kommentar:
Der Weltenbefreier ist der vierte Band der Tybay Saga von Tanja Kummer und für mich auch der beste. Die ersten drei Bände bilden eine Einheit und bauen aufeinander auf. Der Weltenbefreier kann man jedoch unabhängig von diesen Bänden lesen, denn das Buch erzählt eine eigenständige und sehr spannende Geschichte, die auch ohne Vorkenntnisse verständlich ist. Die Autorin hat eine Zeitentabelle beigefügt, auf der sie die wichtigsten Ereignisse auf Tybay zusammenfasst und die den Leser durchaus dazu verführen kann, die anderen Bände auch lesen zu wollen. Dazu kommt ausführliches Kartenmaterial und ein Personenregister.
Während der Leser mit Abschluss von Band drei schon wusste, wie sich Ana und Necom entwickeln und wohin ihr Weg geht, war Jamie nur ein kleiner Junge, der noch am Rockzipfel seiner Mutter hing. Mittlerweile ist er 19 Jahre alt und steht kurz davor, der neue König von Tybay zu werden. Er ist sorglos, unbekümmert, stürmisch und gewinnt mit seiner charmanten Art das Herz jeder Frau. Es scheint, dass er der Verantwortung noch nicht ganz gewachsen ist aber die Göttin hat entschieden.
Shawn und Grace treten in diesem Band in den Hintergrund und das ist gut so. Mit dem stürmischen jungen Mann nimmt die Geschichte an Fahrt auf. In Amand Perk und Rana, der Tochter von Ember und Degger, hat er zwei treu Freunde an seiner Seite, die ihn und seine neuen Ideen unterstützen.
Mehr durch Zufall oder Dank der Planung der Göttin, landet Jamie auf dem Planeten des Hochkönigs und wird ein Gefangener von Garret de Ouieff. Es erstaunt den jungen Mann, dass es ein Königreich gibt, das sich über mehrere Planeten erstreckt. Nicht nur das, er erfährt auch, dass es überlebende Uiani gibt, ebenso wie andere Gestaltwandler.
Jamie erkennt schnell, dass Tybay einer Invasion und den Armeen des Hochkönigs nichts entgegen zu setzen hat.
Die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf und dadurch, dass es neben Tybay noch andere Planeten gibt, wir die Geschichte sehr abwechslungsreich. Nicht alle Welten sind glücklich damit, dem Hochkönig zu unterstehen und die Unzufriedenen sammeln sich.
Tanja Kummer hat es geschafft, ihren Charakteren sehr viel Tiefe und Gefühl zu verleihen. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Es ist sehr amüsant zu lesen, dass der Frauenschwarm und Genießer Jamie plötzlich Gefühle für einen Knaben entwickelt und mit sich hadert. Überhaupt bestimmen drei Frauen das Leben des jungen Mannes. Aber nichts daran wirkt kitschig oder unglaubhaft. Rana ist seine Freundin aus Kindertagen, die mit ihm durch dick und dünn geht und oft seine Streiche deckt. Auf Una begegnet der jungen Uiani Persa und lebt einige Zeit mit ihr zusammen. Wie bei den Uiani üblich, leben Liebende hier zusammen ohne gegenseitige Verpflichtungen oder Forderungen. Und auf Agnata lernt er Sorsha kennen, seine von der Göttin bestimmte Braut. Es mag kitschig oder unglaubwürdig klingen, dass ein neunzehnjähriger junger Mann drei Frauen lieben kann, doch die Autorin beschreibt die sehr gefühlvoll und der jeweiligen Situation angemessen und absolut überzeugend. Gerade die Verbindung zu diesen drei Frauen zeigt Wesenszüge an ihm, die ihn menschlicher und glaubhafter machen als die Charaktere in den Büchern davor. Mir hat es sehr gut gefallen, dass in diesem Roman sehr viel Wert auf die persönliche Entwicklung der Figuren Wert gelegt wird und es nicht nur um einen erneuten Krieg und endlose Kämpfe geht, wie in vielen anderen Fantasy Romanen.
Was in diesem vierten Teil für besondere Spannung sorgt ist der Wechsel zwischen den sehr unterschiedlichen Planeten. Die Palette der Gefühle der Bewohner dieser Welten reicht von Resignation, Akzeptanz bis hin zur Rebellion. Die Uiani sind dabei noch eine besondere Spezies, denn durch ihre Kräfte sind sie den Druiden fast ebenbürtig, so dass ihre Welt durch ein magisches Kraftfeld von diesen isoliert wurde. Es berührt den Leser sehr, die Reaktion von Anders zu lesen als er erfährt, dass er nicht mehr der einzige Uiani ist. Und obwohl in diesem Roman deutlich weniger Tränen fließen als in den vorherigen Bänden, schafft es die Autorin dieses Mal tatsächlich, dass es dem Leser an einigen Stellen die Tränen in die Augen treibt. Das zeigt ihr sprachliches Können und ihre Überzeugungskraft. Der Leser liebt und leidet mit den Figuren, er wird zu einem Teil von ihnen.
Das Buch ist mit 900 Seiten sehr dick. Aber ich bin dankbar, dass es keine Trilogie geworden ist sondern alles Wesentliche auf einen Band beschränkt wurde. Das erhöht die Spannung und das Tempo, beides ist unglaublich hoch.
Sprachlich ist die Autorin sehr gereift und sie erzählt gekonnt und routiniert eine neue Geschichte aus Tybay, die den Leser von der ersten Seite an zu fesseln vermag. Jamie ist eine überzeugende und glaubhafte Person, die den Leser ebenso mit seinem Charme, seinen Ungestüm und seinem Wesen für sich einnimmt, wie die Frauen in seinem Leben.
Für Grace und Shawn ist es sicher nicht leicht, zurückzutreten und ihren Sohn agieren zu lassen, doch sie tun es mit Anstand und Würde. Sie wissen, dass mit einem jungen König neue und veränderte Zeiten anbrechen und sie lassen ihn gewähren, stehen ihm aber mit Rat und Tat zur Seite. Noch ein Band mit diesen, mittlerweile doch etwas älteren Charakteren, wäre unglaubhaft geworden. Mit dem Wechsel eröffnen sich jedoch neue Möglichkeiten, nochmals nach Tybay zurückzukehren, was der Leser nach diesem spannenden Roman sicher gerne macht.


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